Schulgeschichten
Weltweit verlassen Kinder die Schule vorzeitig, nur weil sie nicht richtig sehen können.
Schülerin Burkina Faso | © Martin Aufmuth
Schulgeschichten
Erstklässler
In der Matandani-Schule in Malawi sitzen 220 Erstklässler auf dem Boden ihres Klassenzimmers. Die Lehrerin klagt: „Die Kinder in den ersten drei Reihen passen nie auf, sondern schauen nur zum Fenster hinaus.“ Beim Sehtest zeigt sich, dass viele Kinder eine Brille brauchen. Glücklich lachend schauen die Schülerinnen und Schüler dann durch ihre neuen Brillen. Alle können nun den Lernstoff an der Tafel sehen.

Gemeinsames Üben
Das Team von EinDollarBrille (hier in Malawi) geht an Schulen und macht der Reihe nach mit jedem Kind einen Sehtest. Zuerst wird mit allen gemeinsam geübt.


Erster Sehtest
Die Kinder haben noch nie in ihrem Leben einen Sehtest gemacht. Entsprechend groß ist die Spannung.

Brillenanpassung
Nachdem unser EinDollarBrille-Mitarbeiter alle Kinder getestet hat, bekommen die fehlsichtigen Schülerinnen und Schüler eine Brille in ihrer Wunschfarbe angepasst.


Endlich selber schreiben
Diese Schülerin aus einer sehr armen Schule in Zomba (Malawi) erzählt uns, dass sie ihre Hausaufgaben nie selber machen konnte, weil sie nicht sehen konnte. Ihre Freundin las ihr alles vor und schrieb die Antworten für sie auf. Es war nicht ganz klar, wer von beiden glücklicher über die Brille ist.

Fast blind mit über 6 Dioptrien
Thalia Silver Quartra (14) aus Brasilien half uns einen ganzen Tag lang ehrenamtlich bei der Patientenaufnahme. Gegen Ende der Kampagne stellten wir durch Zufall fest, dass sie fast nichts sah.


Thalia möchte Ärztin werden
Der Sehtest ergibt +7 und +8 Dioptrien. Als sie die Brille aufsetzt, ist sie seltsam berührt, dann aber zunehmend begeistert. Das Sehen ist plötzlich so einfach. Thalia sagt, sie hätte bisher immer Kopfweh gehabt. Später möchte sie einmal Ärztin werden.

Dalia
Dalia (10) lebt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in einer kleinen Hütte in der Favela „Villa Nova Esperanza“ am Rande von São Paolo (Brasilien). Ihr Bruder Hobson (17) arbeitet seit einiger Zeit in der Brillenproduktion. Er spart das Geld und möchte einmal Geografie studieren.

In der Favela
„Villa Nova Esperanza“ heißt „Stadt der neuen Hoffnung“.



Stolz auf ihren Bruder
Heute hat Dalia ihre neue Brille das erste Mal in der Schule aufgehabt. Sie ist total stolz auf ihren großen Bruder: „Niemand in meiner ganzen Schule hat mir geglaubt, dass mein Bruder meine neue Brille selbst gemacht hat“, erzählt sie.

Fotos: Martin Aufmuth; Geschichte: Martin Aufmuth