Brasilien
Mit der EinDollarBrille von São Paolo bis zum Amazonas
Das größte Land Südamerikas mit seinen über 200 Millionen Einwohnern ist geprägt von extremen Gegensätzen zwischen Arm und Reich.
Brasilianische Jungen in der Favela | © Martin Aufmuth
EinDollarBrille Brasilien – Fakten
- Beginn der Arbeit: 2014
- Über 62.000 Menschen mit Brillen versorgt
- Fast 200.000 Sehtests durchgeführt
- 25 Mitarbeitende vor Ort
- Hauptstandort: São Paulo
- Augencamps in den Favelas und am Amazonas
- 3 Sozial-Optikläden
- Projektname: VerBem (gut sehen)
Basisdaten - Brasilien
- Einwohnerzahl: 211 Mio.
- Bevölkerungsdichte: 25,4 Einwohner pro km²
- BIP je Einwohner: 6.783 USD
- In über 70 Prozent der brasilianischen Städte gibt es keine augenärztliche Versorgung.
EinDollarBrille Bolivien – Fakten
- Beginn der Arbeit: 2014
- Über 66.000 Menschen mit Brillen versorgt
- Über 100.000 Sehtests durchgeführt
- 25 Mitarbeitende vor Ort
- Hauptstandort: Santa Cruz
- Zentralproduktion für Südamerika: 75.000 Brillenrahmen hergestellt
- Augencamps mit mobiler Optikeinheit
- Projektname: Lentes al Instante
Basisdaten - Bolivien
- Einwohnerzahl: 12 Mio.
- Bevölkerungsdichte: 10,8 Einwohner pro km²
- BIP je Einwohner: 3.625 USD
EinDollarBrille Malawi – Fakten
- Beginn der Arbeit: 2014
- Über 44.000 Menschen mit Brillen versorgt
- Mehr als 135.000 Sehtests durchgeführt
- Hauptstandort: Lilongwe
- Mitarbeitende vor Ort: 34
- Rund 1.200 Augencamps durchgeführt
- Vier Brillenzentren
- Projektname: GoodVision
Basisdaten - Malawi
- Einwohnerzahl: 20 Mio.
- Bevölkerungsdichte: 203 Einwohner km²
- BIP je Einwohner: 431 USD (Platz 190 von 193)
EinDollarBrille Burkina Faso – Fakten
- Beginn der Arbeit: 2013
- Über 87.000 Menschen mit Brillen versorgt
- Mehr als 222.000 Sehtests durchgeführt
- 70 Mitarbeitende vor Ort
- Zentrale Produktion in Ouagadougou (Hauptstadt)
- über 20 Brillenzentren als permanente Anlaufstellen
- Projektname: GoodVisionGlasses
Basisdaten - Burkina Faso
- Einwohnerzahl: 20 Mio.
- Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner pro km²
- BIP je Einwohner: 790 USD (Platz 179 von 193)
EinDollarBrille Indien – Fakten
- Beginn der Arbeit: 2017
- Über 40.000 Menschen mit Brillen versorgt
- Mehr als 120.000 Sehtests durchgeführt
- Rund 90 Mitarbeitende vor Ort
- Hauptstandort im Bundesstaat Odisha
- Über 2.700 Augencamps mit kleinen mobilen Teams
- Projektname: CARE Netram
Basisdaten - Indien
- Einwohnerzahl: 1,4 Milliarden
- Bevölkerungsdichte: 464 Einwohner pro km²
- BIP je Einwohner: 1.965 USD
EinDollarBrille Peru – Fakten
- Beginn der Arbeit: 2019
- Menschen mit Brillen versorgt: rund 8.000
- Hauptstandort: Lima
- Mehr als 160 Augencamps in den armen Randbezirken der Hauptstadt Lima durchgeführt
- Projektname: Lentes al Instante
Basisdaten - Peru
- Einwohnerzahl: 33 Mio.
- Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner pro km²
- BIP je Einwohner: 6.700 USD
- Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt in der Region Lima
- Peru ist flächenmäßig das drittgrößte Land Südamerikas
EinDollarBrille Kenia – Fakten
- Beginn der Arbeit: 2014
- Schwerpunkt der Arbeit: Verbesserung der augenoptischen Versorgung im öffentlichen Gesundheitssystem
- Projektname: Tuone Vizuri Miwani
Basisdaten - Kenia
- Einwohnerzahl: 49 Mio.
- Bevölkerungsdichte: 90 Einwohner pro km²
- BIP je Einwohner: 1.831 USD
EinDollarBrille Myanmar – Fakten
- Beginn der Arbeit: 2018
- Rund 10.000 Menschen mit Brillen versorgt
- Hauptstandort: Pyimana Township NayPyiTaw
- Projektverantwortung: EinDollarBrille Schweiz
- 2019: Gründung einer eigenen Organisation
- Projektname: GoodVision (Myanmar)
Basisdaten - Myanmar
- Einwohnerzahl: 53 Mio.
- Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner pro km²
- BIP je Einwohner: 1.400 USD (PLatz 162 von 193)
EinDollarBrille Kolumbien – Fakten
- Beginn der Arbeit: August 2022
- Hauptstandort: Tunja-Hunza
- 12 Mitarbeitende vor Ort
- Mobiles Sehzentrum zur Versorgung der ländlichen Bevölkerung
- Projektname: Lentes al Instante (Kolumbien)
Basisdaten - Kolumbien
- Einwohnerzahl: 51 Millionen
- Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner pro km2
- BIP je Einwohner: 5.368 USD
Arm und Reich
Arm und Reich liegen in Brasilien oft nahe beieinander. Nicht nur in der Hauptstadt São Paolo gibt es viele Favelas, wie die Slums in Brasilien heißen. In 79% der Städte Brasiliens gibt es keinen Augenarzt – dort wohnen 87 Prozent der Bevölkerung.

Ralf Toenjes
Ralf Toenjes hatte Glück im Leben: Aus wohlhabenden Verhältnissen stammend konnte er an der besten Universität des Landes studieren. Noch während des Studiums lernte er die EinDollarBrille kennen und war spontan von der Idee fasziniert, die seither sein Leben komplett verändert hat.
Heute leitet Ralf die Projekte der EinDollarBrille in Brasilien. Er hat großes Talent darin, andere Menschen für seine Vision zu begeistern. 2017 erhielt er in Brasilien die Auszeichnung „Sozialunternehmer des Jahres“.



In der Favela
São Paolo ist mit 12 Millionen Einwohnern die größte Stadt Brasiliens. Vila Nova Esperanza ist eine kleine Favela am Rande der Metropole. Die Menschen dort leben unter sehr ärmlichen Verhältnissen. Mitarbeiter unseres Teams informieren die Menschen, dass am folgenden Tag ein Augencamp stattfindet.



Augencamp
Am Tag darauf kommt unser Team mit dem Optikbus. Eine Firma hat unserem Team diesen alten Stadtbus geschenkt und mit zwei mobilen Optikeinheiten ausgestattet.



Vitoria
Vitoria de Jesus Gonzales (6) lebt zusammen mit ihrer Familie in einer Hütte in der Favela. Die Mutter arbeitet als Putzfrau, der Vater reinigt Swimmingpools für die Reichen. Mit ihren Eltern und zwei großen Schwestern wohnt Vitoria auf ca. 20m². Vitoria ist sehr stolz auf ihre erste Brille – in ihrer Lieblingsfarbe Orange.



Buy one give one
Ein großer Unterstützer unseres Konzepts ist Dr. Nobuaqui Hasegawa. Der Sohn armer japanischer Einwanderer hat aus eigener Kraft eine riesige Sozialklinik aufgebaut. Der EinDollarBrille hat er eine Ladenfläche direkt neben der Klinik zur Verfügung gestellt. Dort verkauft unser Team auch „normale“ Brillen mit Zylinder zum günstigen Sozialtarif. Außerdem: Für jede gekaufte Brille wird eine EinDollarBrille am Amazonas verschenkt.



Am Amazonas
Die Menschen im Amazonasbecken leben meist sehr abgeschieden, ihre Dörfer sind nur mit dem Boot erreichbar. Wenn jemand zum Optiker in die Stadt möchte, muss er eine Tagesreise hin und eine zweite zurück auf sich nehmen. Zu den Reisekosten kommen die Kosten für den Sehtest und für die Brille selbst. Das kann sich kaum jemand leisten.



Im Dorf
Mit unserem Team sind wir auf dem Igarapé, einem der unzählichen Nebenflüsse des Amazonas, in das Dorf Caliana gefahren. Bereits am frühen Morgen haben sehr viele Menschen in der Schule auf uns gewartet. Die Gesetze in Brasilien verlangen, dass der Augentest immer von einem Augenarzt durchgeführt wird, außerdem muss man Autorefraktometer dabei haben. Dadurch werden die Kampagnen aufwändig und lohnen sich nur, wenn wirklich viele Menschen kommen.



Maniokbauer Sebastian
Sebastian (74) verarbeitet Maniok bereits seit seiner Kindheit. Seine Frau und er haben 10 Kinder. Den Maniok bauen sie auf dem eigenen Feld an. Nach der Ernte wird der Maniok von Hand geschält, geraspelt und gepresst und anschließend in einer riesigen Pfanne geröstet. Sebastian konnte ohne Brille schon lange nicht mehr richtig sehen. Das war sehr gefährlich, sagt er, vor allem wegen des scharfen Messers und der Raspel.



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